Stellungnahme des bufas zur Kürzung der Mittel der Lola-App - bufas e.V.
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Stellungnahme des bufas zur Kürzung der Mittel der Lola-App

Stellungnahme des bufas zur Kürzung der Mittel der Lola-App

Unsere Stellungnahme an:

Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Ministerin Ina Scharrenbach
Jürgensplatz 1
40219 Düsseldorf

Sehr geehrte Ministerin Ina Scharrenbach,

seit 2014 unterhält die Bochumer Beratungsstelle für Prostituierte „Madonna e.V.“ mit der „Lola-App“ (www.lola-nrw.de) ein höchst erfolgreiches Informationsportal für Sexarbeiter*innen in ganz Nordrhein-Westfallen. Das Projekt wurde bisher mit 137.000 Euro jährlich vom Land gefördert.
In der „Lola-App“ werden wichtige Informationen zum Thema Sexarbeit (u.a. Gesundheitsprävention, Versicherungsschutz), zu Beratungsstellen und Gesundheitsämtern in 5 Sprachen (bulgarisch, rumänisch, türkisch, englisch und deutsch) zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit sich in den o.g. Sprachen auch online und telefonisch beraten zu lassen.
Die App ist aber nicht nur ein leicht zugängliches Informationsportal für Menschen in der Sexarbeit, sondern wird auch zunehmend von Behörden (z.B. Ordnungsämtern, Gesundheitsämtern) genutzt, um ihre erweiterten Beratungspflichten nach dem Prostituiertenschutzgesetzes zu erfüllen.

Die Förderung des Projekts soll nun um 90.000,- Euro auf nur noch 40.000 Euro gekürzt werden. Damit wird das Projekt in seinem Bestand gefährdet. Aktualisierungen der App und die muttersprachliche Beratung stehen vor dem Aus.

Die „Lola-App“ ist ein in Deutschland einzigartiges Projekt und wird auch in anderen Bundesländern sowohl von Beratungsstellen als auch Ministerien sehr geschätzt und genutzt. Zum Beispiel wird auf der Internetseite und in der Broschüre zum ProstSchG des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung auf die „Lola-App“ über Verlinkung verwiesen.

Daher fragen wir die Verantwortlichen, warum die „Lola App“ – vom Land NRW als beispielhaftes Projekt beworben – und in der Praxis als effektives Informationsportal für Sexarbeiter*innen genutzt, gekürzt werden soll und wie die technische Pflege, Verwaltung und die daraus resultierende Sozialarbeit mit den verbleibenden Mitteln geleistet werden soll?

Vielen Dank und freundliche Grüße der Bufas Vorstand
Berlin, 12.12.2018

Manuel Hurschmann, Aidshilfe Essen e.V.
Gudrun Greb, ragazza e.V., Hamburg
Simone Wiegratz, Hydra e.V., Berlin
Sandra Kamitz, Frauen helfen Frauen e.V., Rostock

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