17 Dez 2021 Internationaler Tag zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeiter*innen

Veröffentlicht am 17 Dez 2021 in Aktuelles von Bufas

Der internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gan Sexarbeiter*innen (17.12.) soll erinnern, dass Menschen in der Sexarbeit verschiedenen Formen von Gewalt ausgesetzt sind.

Sexarbeit ist auch 2021 stark von Tabuisierung, Stigmatisierung und Diskriminierung betroffen. Nicht zuletzt der Umgang mit Sexarbeiter*innen während der Corona-Pandemiemaßnahmen zeigt, wie unsicher Gesellschaft und Politik mit dem Thema Sexarbeit sind.

Um über Gewalt gegen Sexarbeiter*innen zu diskutieren, hilft es Sexarbeiter*innen nicht, wenn über ihre Tätigkeit per se als patriarchale Ausbeutungs- und Gewaltform berichtet wird. Die vielfach verbreitete Vorstellung, Prostitution finde überwiegend unter Zwang und Ausbeutung statt (Viktimisierung), macht es Sexarbeiter*innen besonders schwer, über alltägliche Gewalterfahrungen zu sprechen. Hier sollte der Diskurs langfristig die Lebensrealitäten aller Sexarbeiter*innen einbeziehen und anerkennen, dass die Entscheidung für die Tätigkeit in der Sexarbeit vielfältige Gründe hat. Und die sind fernab von patriarchalen Ausbeutungsformen zu finden. Das Thema strukturelle Gewalt, dazu zählen Diskriminierung, Stigmatisierung und Tabuisierung, erreicht eine Dimension, die bei der Berichterstattung über Prostitution wenig Beachtung findet.

Weltweit finden jährlich am 17.12. Aktionen statt, die auf Gewalt in der Sexarbeit aufmerksam machen.

Auch dieses Jahr beteiligen sich einige unser Mitgliedsorgansiationen an einer Ankreideaktion. Sexarbeiter*innen haben die Möglichkeit, gewaltvolle diskriminierende Sprüche in eine Sprechblase zu schreiben. Dieser Text wird mit Kreide auf die Straße geschrieben und unter den Hashtags RespectSexwork und MakeAllWomenSave bei twitter veröffentlicht.

Auch unabhängig von Organisationen können alle Menschen Sexarbeiter*innen unterstützen und mitmachen.

Fotos: Kreideaktion 2020 von Phönix Hannover